Nokia hat kürzlich preisgegeben, dass man sich mit Apple einigen konnte und so fortlaufend einige der wichtigsten Patente der Mobilfunktechnologie des Unternehmens weiterhin nutzbar bleiben. Details dieser Vereinbarung bleiben zwar unzugänglich, die Pressemitteilung selbst deutet jedoch darauf hin, dass es sich thematisch vor allem um die 5G-Technologie handeln dürfte.
Diese neue Vereinbarung wird schließlich auch die aktuelle Lizenz ersetzen, die zum Jahresende ausläuft.
Jenni Lukander, Präsidentin von Nokia Technologies kommentiert die freudige Botschaft wie folgt: “Wir freuen uns, mit Apple eine langfristige Patentlizenzvereinbarung auf einvernehmlicher Basis geschlossen zu haben.”
“Die Vereinbarung spiegelt die Stärke von Nokias Patentportfolio, jahrzehntelange Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie unsere Beiträge zum Mobilfunkstandard und anderen Technologien wider”, heißt es weiter.
Die Einnahmen dieser neuen Vereinbarung sollen ab Januar 2024 fließen. Und das ist auch gut so! Schließlich hat Nokia bereits seit dem Jahr 2000 an seinem Portfolio getüftelt sowie über 140 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert.
Der Lohn: Neben den regelmäßigen Erträgen durch Lizenzvereinbarungen blickt der Konzern auf ein umfassendes Patentportfolio mit über 20.000 Patentfamilien – viele hierfür auch elementar für die Nutzung, Ausbreitung und Weiterentwicklung des 5G-Netzes.
Und Nokia scheint gern zu geben: So heißt es offiziell, dass Erfindungen nur allzu gern in offene Standards eingebracht werden – zumindest, insofern sie zu fairen, angemessenen und nicht diskriminierenden Bedingungen lizenziert werden. Firmen wie Apple dürfte das aber freuen, wo man so doch an Investitionen in ähnlicher Höhe spart, während moderne Standards von Externen bereitgestellt werden und infolgedessen mehr Ressourcen für die Entwicklung und Bereitstellung neuer Produkte und Dienstleistungen für Verbraucher verfügbar werden.
Fairerweise muss man aber erwähnen, dass Nokia kaum mehr eine andere Wahl hat. Denn schließlich wurde einem der größten Unternehmen in der Welt der Handys und Mobilgeräte schon vor Jahren der Rang abgelaufen.
Vor dem Zeitalter der iPhones und Android-Smartphones zählte Nokia nämlich mal zu den größten Herstellern im Segment der Mobiltelefone (damals noch mit Betriebssystem Symbian). In den späten 2000ern misslang allerdings der Anschluss und auch die Relevanz der Konkurrenten, die mit modernem iOS sowie Android-Ökosystem daherkamen, wurde unterschätzt.
Nichtsdestotrotz stellt Nokia auch 2023, neben modernen Technologien und entsprechenden Patenten, auch noch hervorragende Mobiltelefone her. An den Erfolg der einstiegen Flaggschiffe wie dem 3310 (120 Millionen Verkäufe) kann man heute aber längst nicht mehr anknüpfen.
Aber auch wenn Nokia nicht mehr zu den bekanntesten Anbietern im Smartphone-Segment zählt, ist es doch erfreulich, dass das Unternehmen auch 2023 noch immer große Anteile an der Weiterentwicklung der Branche hat. Und wie bereits erwähnt, profitieren hiervon ja auch andere Anbieter wie Apple, die hiermit mehr Zeit haben, um beispielsweise das neue iPhone 15 Pro mit einem entscheidenden Designfeature auszustatten.
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