Die bessere Wahl? Deswegen würde ich das iPhone 15 schlussendlich dem iPhone 15 Pro vorziehen

Die bessere Wahl? Deswegen würde ich das iPhone 15 schlussendlich dem iPhone 15 Pro vorziehen

Das iPhone 15 ist seinem Pro-Pendant erstmals so nah wie selten zuvor – und damit womöglich die bessere Wahl für die meisten Nutzer

Seit Jahren war es eigentlich nicht schwer, ein iPhone zu empfehlen. Du hast das passende Kleingeld parat und willst die beste Technik? Dann greif zum Pro Modell. War schon beim iPhone 11 der Fall und hat sich auch bis hin zum iPhone 14 so durchgezogen. In diesem Jahr ist das iPhone 15 Pro auch wieder super schick und begeistert mit dem flotten A17 Pro-Chip und Action Button… allerdings würde ich den meisten Interessenten überraschenderweise dann doch eher zum Standard-iPhone-15 raten! 

Das liegt einfach an dem, was Apple dieses Jahr im neuen iPhone verbaut hat … und auch an den Dingen, die das iPhone 15 Pro in diesem Jahr eben nicht bietet.

Aber lass mich ein wenig ausholen – denn es gab nicht immer Pro-Modelle. Tatsächlich gab es in den frühen Anfängen zumeist nur wenige oder gar eine einzige Option. Später kam mit dem iPhone 6 Plus beispielsweise eine Ergänzung für Fans größerer Smartphones. Mag zum einen an den Interessenbekundungen der Apple-Liebhaber liegen, zum anderen aber auch der Konkurrenz geschuldet sein, wo doch beispielsweise die Samsung Galaxy-Smartphones stetig größere Bildschirme boten.

Inzwischen mag es schwer zu glauben sein, dass Apple tatsächlich gut acht Generationen gebraucht hat, um zu erkennen, dass eine Premium-Variante des ikonischen iPhones sich doch wie geschnitten Brot verkaufen dürfte – aber ja, so war es tatsächlich.

Apple hatte sich aber bereits zuvor ausprobiert – mitunter in Form günstiger Smartphones. Man ging also zunächst in die entgegengesetzte Richtung des sich daraufhin entwickelnden Pro-Standards und warf das iPhone 5c in den Ring, ein farbenfrohes Revival des iPhone 5. 

Genau, ein Jahr bevor Apple uns das erste größere iPhone gab, gab es hiermit also schon das erste günstigere iPhone. Erstgenannte Variante sollte daraufhin bis heute beibehalten werden, günstige iPhones hingegen … gerieten ins Hintertreffen. Das iPhone SE ist das letzte Überbleibsel dieser Entwicklung, erschien gut drei Jahre nach dem 5c, neigte aber eben auch ohne regelmäßige Aktualisierung dazu, auf der Stelle zu stehen. Das alles, während das Flaggschiff Jahr um Jahr vorauseilte.

Und was ist jetzt eigentlich mit den größeren iPhones? Na ja, sie waren halt größer. Viel mehr als einen größeren Bildschirm und einen entsprechend größeren Akku gab es allerdings nicht zu bestaunen. Heißt also, dass Kamera, Prozessor und sonstige Funktion seither zwischen iPhone und iPhone Plus-Modell identisch sind.

Doch mit dem iPhone 11 sollte sich schließlich einmal mehr einiges ändern! Immerhin kamen jetzt erstmals die Pro-Modelle (Pro sowie Pro Max) hinzu und sorgten dafür, dass man die Apple-Palette noch einmal gänzlich mit anderen Augen betrachten musste.

Weniger als eine Woche bevor Apple das iPhone 11 auf den Markt brachte, veröffentlichte Samsung, auf dem Höhepunkt seiner Smartphone-Macht, das Galaxy Note 10 wie auch das erste faltbare Handy, das Galaxy Fold (das “Z” im Galaxy Z Fold 2 sollte erst im nächsten Jahr folgen). Bei Samsung konnte man Handys in verschiedenen Größen kaufen, mit dem umfangreichsten Funktionspaket überhaupt – und da musste Apple ja irgendwie nachziehen.

Doch eigentlich war auch bei den Galaxy-Smartphones gar nicht so viel anders. Das Note 10 beispielsweise kam wie auch das Galaxy S10 mit dem genau gleichen Prozessor (dem Snapdragon 855) auf dem Markt und ihm wohnte auch das gleiche Kamerasystem inne. Unterschiede gab es lediglich in der Bildschirmgröße … und der daraus resultierenden Zugabe des S Pen für das Note. Es gab bis dato keine Pro- oder Ultra-Modelle. Und wenn dich irgendwann mal jemand fragt, wer den ersten Schuss im Pro-Handykrieg feuerte, dann kannst du mit Gewissheit auf die Damen und Herren aus Cupertino verweisen! 

Das iPhone 11 Pro wurde schließlich als optimierte Fassung des iPhone 11 präsentiert. Es war minimal kleiner und hatte zunächst auch den gleichen Chip (den A13 Bionic), der Bildschirm war allerdings deutlich schärfer. Doch das war gar nicht das Hauptaugenmerk. Der eigentliche Verkaufsschlager war schon damals das schicke Teleobjektiv, welches mit 2-facher Vergrößerung brillierte – und eben das gab es nur beim Pro-Modell.

Zwischenzeitlich sind die Unterschiede allerdings immer deutlicher geworden. Und gerade im Vorjahr, 2022, riss die Kluft zwischen Pro- und Basismodellen der iPhones schließlich noch weiter auf. Indem das iPhone 14 Pro mit dem flotten A16 Bionic bestückt wurde, das iPhone 14 aber weiter mit dem A15 versauern musste, welcher schon im iPhone 13 verbaut war, machte man deutlich, dass die Pro-Serie das neue Hauptaugenmerk sein dürfte.

Fortan erwarten wir die meisten Hardware-Upgrades stets zuerst für die Pro-iPhone-Modelle, bevor Apple eben jene betagteren Aktualisierungen schließlich auch einmal für die Basismodelle nachreicht. Dieses Jahr ist das genau so geschehen, wo doch der A17 Pro-Chip eine neue Ära für Smartphoneleistung einläuten könnte – und das Pro im Namen lässt zudem darauf schließen, dass wohl selbst im nächsten Jahr beim iPhone 16 allenfalls mit einem abgespeckten A17 zu rechnen sein könnte.

Der Hauptunterschied war wie bereits erwähnt schon seither die Kamera. Wer die beste Kameraqualität wie auch Vielseitigkeit für iPhones sein Eigen nennen mag, der greift schließlich zum Pro-Modell. 

Auf einem Pro-Modell gibt es mehr Objektive und es hat einen Sensor mit höherer Auflösung. Die Kamera des iPhone 14 ist nicht schlecht, aber die Kamera des iPhone 14 Pro ist die beste Kamera, die Apple bis dato hergestellt hat.

2023 ist das etwas anders: Noch immer ist die beste Kamera in einem Pro-Modell verbaut, allerdings eben nur im iPhone 15 Pro Max. Das Pro-Modell hat zwar ein Zoom-Objektiv, sehr wahrscheinlich kann das Pro Max aber noch weiter und klarer sehen.

Das iPhone 15 (und der Vollständigkeit halber auch das 15 Plus) bieten eben das nicht. Während du beim iPhone 15 Pro mit 3-fachem optischen Zoom-Objektiv zur Tat schreiten darfst, bekommst du beim 15 Pro Max allerdings sogar einen periskopischen 5-fach Zoom spendiert. Im Mix mit spezieller 3D-Bildstabilisierungen (OIS) hast du dieses Jahr mit dem preisintensivsten Flaggschiff also die meiste Freude als Fotofan.

Doch ich will mal ehrlich sein: Abseits vom Zoom ist es gar nicht einmal so wichtig, für welches iPhone 15 du dich entscheidest. Alle haben nämlich inzwischen einen schicken 48-Megapixel-Hauptkamerasensor spendiert bekommen (auch wenn die Pro-Modelle hier mit dem größeren Sensor ein marginal besseres Bild erzeugen könnten). Trotzdem verwenden alle diese Telefone standardmäßig Pixel-Binning-Techniken, um das Bild auf handhabbare 24 MP oder sogar 12 MP zu reduzieren, was viel besser für das Teilen und Posten auf sozialen Websites ist.

Und wo ist jetzt das Problem? Es gibt keins! Zumindest nicht, wenn du dich für das Basismodell des iPhone 15 entscheidest. Ja, Teleobjektiv-Zoom ist ganz nett, aber wenn es nicht wirklich bahnbrechende Leistung wie beim 10-fachen Zoom des Samsung Galaxy S23 Ultra ist, dann wirst du das wohl eh nur in den seltensten Fällen benutzen – und selbst beim letztgenannten Beispiel bleibt es wohl zumeist eher nischige Spielerei. 

Es ist halt irgendwo auch Marketing. Im ersten Moment klingt es genial, dass man Aufnahmen auch aus weiter Entfernung machen kann und selbst dann noch die gröberen wie auch einige feinere Details erkennt. Doch am Ende des Tages wissen wir doch alle selbst am besten in welcher Position und Lebenslage wir unser Leben verewigen. Und ich glaube, ich kann in den letzten 12 Monaten die Male an einer Hand abzählen, wo ich einen fetten Zoom und ein klares Bild via Teleobjektiv vermisst hab.

Wichtiger ist da eindeutig eine gute Hauptkamera. Und die liefert das iPhone 15 Pro – aber eben auch das stinknormale iPhone 15!

Kurzum: Das beeindruckendste Verkaufsargument des iPhone 15 Pro Max ist schlussendlich für viele wohl gar nicht mehr so beeindruckend. Selbst ich war im Vorfeld angetan, bin in Abwesenheit des antizipierten XXL-Kamera-Upgrades nun aber doch etwas ernüchtert.

Und demzufolge ist auch der neue Teleobjektiv-Zoom zwar für mich ganz nett, aber sicher nicht entscheidend. Und im Vergleich zwischen den restlichen Funktionen und der alternativen Preisersparnis beim Griff hin zum iPhone 15 sieht das fairerweise nicht viel anders aus.

Mit dem iPhone 15 Pro (Max) erhält man den flotten A17 (Pro) Prozessor. Ist soweit klar, allerdings sehe ich noch nicht ganz das Potenzial dahinter. Denn selbst wenn Triple-A-Games hierauf flüssig laufen, könnte doch der Akku leiden. Und ich bin ehrlich gesagt auch nicht der größte Smartphone-Gamer weswegen dieser Aspekt schlussendlich fast nichtig scheint.

Und selbst wenn es so wäre, dann dürfte der A16 Bionic mir in den meisten Fällen doch ebenso gute Dienste erweisen. Immerhin war auch genau dieser im iPhone 14 Pro verbaut – und wir alle wissen, wie grandios selbiges sich im Alltag steuern ließ! 

Und auch den Action Button werde ich vorerst nicht vermissen. Klar, mehr Funktion sind schon toll. Im Alltag habe ich den Stummschalter bisher aber auch noch nicht als nervtötend empfunden. Und ich bin gern bereit noch 1-2 Jahre zu warten, bis die neue Aktionstaste schließlich auch für das Basismodell nachgereicht wird.

Ja … und das war es dann irgendwie auch schon. Die meisten der besseren Eigenschaften des iPhone 14 Pro (und zu Teilen auch des iPhone 15 Pro) hat das iPhone 15 nämlich übernommen. Ultrahellen Bildschirm mit bis zu 2.000 Nits? Check! Dynamic Island, welches zuvor nur für Pro-iPhones parat war? Jetzt auch nachgereicht. Und wie erwähnt löst nun auch die Hauptkamera mit bis zu 48 Megapixeln auf! Summa summarum: Das iPhone 15 könnte ohne schlechtes Gewissen als iPhone 14 Pro 2.0 … oder zumindest als iPhone 14 Pro Lite betitelt werden.

Der größte Vorzug bleibt aber schlussendlich die Preisersparnis. Immerhin liegen zwischen dem 15 und dem 15 Pro (oder gar Pro Max) mehrere hundert Euro – sicher keine Kleinigkeit für jedermann. Warum also nicht doch dieses Jahr lieber einmal zum Basismodell greifen und das zusätzliche Geld lieber noch in ein paar neue AirPods oder ähnliches investieren? Viele Argumente dagegen fallen mir aktuell jedenfalls nicht mehr ein …

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