Und wieder geht es mit The Mandalorian Staffel 3 einmal mehr in eine Star Wars-Kurzgeschichte, wie wir sie nur allzu gut von der Disney Plus (Öffnet sich in einem neuen Tab)-Serie kennen. Dementsprechend wir die große Handlung um Mandalore nur wenig vorangetrieben. Stattdessen ist die sechste Folge der Serie eher ein kleiner Krimi, bei dem Din und Grogu weiter in den Hintergrund rückten. Aus diesem Grund, und weil es noch zwei weitere bekannte Gesichter gibt, die hier das erste Mal im Star Wars Universum auftauchen, werde ich sehr wenig auf die Handlung der Folge eingehen, auf die der vorangegangenen allerdings schon.
Doch was soll das Drumherumgerede, los geht’s mit Folge 6: Die Söldner
Nachdem wir letzte Woche noch einen imposant inszenierten Kampf gegen Gorian Shard, zahlreiche Schauplätze sowie eine horrorfilmartige Endsequenz zu sehen bekamen, die mir allesamt sehr gut gefallen haben, ist diese Folge eher eine Mischung aus Cyberpunk, Krimi und Oper. Die einzelnen Versatzstücke, wie etwa die tragische Geschichte einer verbotenen Liebe und die Blade Runner-Stadt, gefallen mir dabei allesamt ziemlich gut, die Verbindungen dazwischen scheinen nur häufig sehr konstruiert. Es wirkt ein wenig so, als hätte Bryce Dallas Howard, die in dieser Folge zum dritten Mal bei The Mandalorian Regie führt, so viel wie möglich in ihren 40 Minuten unterzubringen versucht.
So wird mit dem Intro und auch der Sequenz, bevor Mando und Bo-Katan mit der Gondel losfahren, viel zu viel Zeit vergeudet, nur um eigentlichen „Fall“ dann innerhalb weniger Minuten abzuschließen. Die vielen Ideen, wie die im fast schon widerlichen Luxus lebende Oberschicht von Plazir-15, die philosophische Auseinandersetzung mit Droiden und ein beinahe in Vergessenheit geratener Feind, machen die Episode meiner Meinung nach durchaus sehenswert. Doch wieder einmal frage ich mich, warum sich die Serie nicht endlich auf ihren Hauptkonflikt konzentriert und uns stattdessen Leute zeigt, die Körpersekret von Aliens schlürfen.
Und was die beiden Cameo-Auftritte angeht, so gibt es hier leider wieder das Problem, dass wenn eine Nebenrolle mit einem so bekannten Darsteller besetzt ist, man immer davon ausgehen kann, dass die Figur wichtiger ist, als man zunächst glauben soll. Din und vor allem Grogu werden während der ganzen Zeit immer mehr an den Rand gedrängt, um Platz für Bo-Katans Charakterreise zu machen. Das wäre auch in Ordnung, wenn die Serie endlich mal vorankommen würde, statt ihre eigentliche Geschichte immer nur am Ende der Folge zu erzählen.
Du merkst schon, ich bin einmal mehr sehr hin- und hergerissen. Es gibt tolle Schauplätze, Figuren, (wenn auch nur zwei) spannende Action-Sequenzen und interessante Themen. Doch auf der anderen Seite ergibt eine Menge keinen Sinn, wie etwa warum Din und Bo-Katan den Fall überhaupt annehmen, das Stagecraft sieht auch wieder mal mehr mal weniger gut aus und diese ganze Sache mit dem Dunkelschwert wird scheinbar auch immer nur so erzählt, wie es der Serie gerade in den Kram passt.
Ich hoffe nach wie vor, dass The Mandalorian sich in dieser Staffel noch auf ihr Hauptthema besinnt, statt sich noch zwei weitere Folgen mit Nebenquests herumzuschlagen. Episoden wie Der Pirat (Öffnet sich in einem neuen Tab) haben gezeigt, dass man Mandalore und die kleineren Ausflüge durchaus verbinden kann und Der Bekehrte (Öffnet sich in einem neuen Tab) hat gezeigt, dass eine Folge auch spannend ist, wenn sie nahezu keine Action hat. Der Söldner schafft diese elegante Verbindung dagegen leider weniger gut. Doch ausgehend davon, wie die Episode endet, kann ich nur wieder dasselbe sagen, wie ich gefühlt immer sage: Es könnte sein, dass es jetzt endlich losgeht.
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