OLED ist Tod, lang lebe QD-OLED!

OLED ist Tod, lang lebe QD-OLED!

Der Samsung S95C OLED TV begeistert mit grandiosen Farben und knackigen Kontrasten

Solltest du an einen der besten Fernseher denken, ist OLED wahrscheinlich einer der ersten Begriffe, der dir hierbei in den Sinn kommt. 

Lebendige Farbwiedergabe, tiefe Schwarztöne und hervorragende Kontraste stehen bei dieser raffinierten technologischen Lösungen immerhin an allererster Stelle und sind auch für das ideale TV-Vergnügen von höchster Wichtigkeit. Eines der Dinge, was den OLED-Lösungen bisher aber immer gefehlt hat, ist die entsprechende Helligkeit bei der Darstellung, weswegen sie vor allem im Sommer in helleren Räumlichkeiten nur bedingt zu gebrauchen sind.

Als Samsung 2022 den S95B einführte, das erste Modell mit QD-OLED-Technologie, wurde der TV-Markt jedoch urplötzlich in Aufruhr versetzt. Eine neue Art von Bildschirmtechnologie, die das Helligkeitsproblem der OLEDs endgültig lösen könnte. Und das tat sie tatsächlich auch – zumindest konnten wir das seither in zahlreichen Testläufen feststellen und auch auf dem Papier bei Spitzenhelligkeiten von 1.060 Nits nachvollziehen. Eben diese Helligkeit übertraf sogar die Werte des LG G2, der vom Hersteller seinerzeit als Lösung der Helligkeitsproblematik in den Ring geworfen wurde.

Kurz darauf kam schließlich noch der Sony A95K auf den Markt, und obwohl er nicht ganz die Helligkeitswerte des S95B erreichte, hatte er eines der besten Bilder, welches wir je auf einem TV bestaunen durften. So beeindruckend das Bild aber auch gewesen sein mag, waren die Verkaufszahlen der ersten Problemkiller doch leider recht enttäuschend. Berichten zufolge hat Samsung beispielsweise mit 600.000 verkauften Einheiten des S95B geplant, in der Realität schaffte man aber nur wenig mehr als die Hälfte – genau gesagt 350.000 Einheiten … (via Sammobile)

Ein weiterer großer Faktor für den eher durchwachsenen Erfolg war, zumindest bei Sonys A95K, aber vor allem der Preis. Bei Einführung kostete der Sony-Ableger beispielsweise satte 2.999 Euro in der 55-Zoll-Variante. Der G2 kostete in der gleichen Größenordnung zwar noch einmal etwa 1.000 Euro weniger, war mit gut 2.000 Euro zu Release im März 2022 aber auch alles andere als ein Schnäppchen. Dennoch reichte der Preisunterschied dem letztgenannten Hersteller aber vorerst, um die Pole weiterhin mit einem OLED-Vertreter zu sichern.

Im Jahr 2023 werden die Karten nun aber einmal mehr neu gemischt. Immerhin debütiert Samsung hier gleich mit zwei neuen Vertretern in Form des S90C wie auch S95C. Im Test begeistern beide Varianten mit über 1.000 Nits (1.100 beim S90C, 1.400 bei der S95C-Variante). Doch nicht nur die Helligkeit wusste zu überzeugen, auch das Bild stand der W-OLED-Lösung von LG in nichts nach und so konnten beide Modelle problemfrei mit der Konkurrenz mithalten. 

Zunächst war aber wieder der Preis das Problem, denn auch der S95C begeistert jetzt nicht gerade durch Erschwinglichkeit. Wie ich dir aber bereits im März 2023 prophezeit habe, so neigt sich die Zeit klassischer OLED-Geräte allmählich dem Ende zu. Und noch vor 2024 könnte die große Ablösung durch QD-OLED doch noch folgen! 

Wie bereits oberhalb erwähnt, erreicht der Samsung S90C nicht ganz die gleiche Helligkeit wie das S95C-Pendant (oder gar viele der Mini-LED-Konkurrenten), aber er stellt einen guten Kompromiss dar. Der S90C ist hell genug, um viele der Probleme mit Reflexionen zu bewältigen, unter denen bisherige W-OLEDs leiden. Die gemessenen 1.100 Nits im S90C sind deutlich höher als bei einem seiner Konkurrenten unter den OLEDs, dem LG C3, der eine maximale Helligkeit von 830 Nits aufwies.

Schaust du zudem lieber in abgedunkelten Räumen, könnte dir die sanftere, weniger explosive Optik des S90C gar noch vor der S95C-Alternative oder den noch helleren Mini-LED-Alternativen zusagen. Und auch mit 1.100 Nits bewältigt der S90C noch immer eine Vielzahl von Lichtverhältnissen und bietet on top gar eine Fülle von Gaming-Funktionen, die ihn zu einem der besten Gaming-TVs machen dürften. 

Doch nicht nur das: Der S90C bietet außerdem auch ein raffiniertes und reichhaltiges Bild mit lebendigen Farben, was nur wenige der Konkurrenz-TVs in dieser Form erreichen können. Und dank seiner verbesserten Helligkeit sowie Detailgradoptimierung übertrifft er sogar den vielerorts gepriesenen S95B vom gleichen Hersteller.

Doch warum ist nun aber gerade der S90C der “Vorbote des Untergangs” für die herkömmlichen OLED-TVs und nicht etwa der S95C oder gar der Sony A95K? Schlussendlich geht es vor allem um die gebotene Preis-Leistung. Denn der S90C ist einfach noch einmal deutlich günstiger als die genannten Alternativen und kostet gar nur etwa 100 Euro mehr als ein LG C3. So bekommst du also die grandiose QD-OLED-Technologie zum beinah schon unverschämt günstigen Preis – und das ist genau, was ich in Zukunft noch häufiger sehen will … und auch sehen dürfte.

Zwar bin ich nicht der größte Kenner im TV-Segment, dennoch bin ich aber begeisterter Fan der neuen Technologie, durch meinen Job bei TechRadar im stetigen Austausch mit Herstellern wie auch Testern und in meiner Freizeit auch öfter beim Einzelhändler vor Ort als es mir manchmal lieb wäre …

Und gerade deswegen konnte auch ich die Einführung der QD-OLEDs live mitverfolgen. Und die Resonanz ist durch die Bank weg gigantisch positiv gewesen. Direkt habe ich es bei den Kollegen Chris wie William mitbekommen, die mit mir einst vor dem ein oder anderen Samsung-TV standen und jedes Mal – wie auch ich selbst – hellauf begeistert waren. An anderer Stelle höre ich aber auch immer wieder von Einzelhändlern, die von der Trendwende weg von bekannter Markentreue und W-OLED-Beliebtheit hin zu den neuen QD-OLED-TVs berichteten. 

Sicher, es begann bereits mit der Einführung des Samsung S95B wie auch Sony A95K, so richtig durchstarten konnte das QD-OLED-Segment nun aber erst im Jahr 2023. Und auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass das alles noch getoppt werden kann, ist der S95C doch inzwischen mehr als bereit, uns eines besseren zu belehren! 

An der Wand montiert, begeistert hier vor allem die XXL-Variante mit 77 Zoll und ultradünnem Gehäuse. Doch einmal eingeschaltet, fällt dir spätestens zu diesem Zeitpunkt dann auch die Kinnlade komplett nach unten. In Kombination mit Blu-Ray-Player oder 4K-Streaming sieht ein jeder Blockbuster grandios aus und “Top Gun: Maverick” wie auch “The Batman” bekommen ein kinogleiches Sehvergnügen!

Beachten sollten wir allerdings auch, dass wir noch immer über die frühen Tage der QD-OLED-Technologie sprechen und allenfalls erahnen können, was künftig noch in peddo steckt. 

Sonys A95L beispielsweise macht bei den englischen Kollegen schon einmal einen grandiosen Ersteindruck – und das, obwohl er noch nicht einmal vollends fertiggestellt war. Obwohl der TV nur im oft ungenauen und übertriebenen Vivid-Bildmodus betrachtet werden konnte, haben die Kollegen hier bereits folgendes geäußert: “Die Bildqualität war ausgezeichnet, und der neue A95L scheint sogar das Modell des letzten Jahres (A95K) in diesem Bereich zu übertreffen.” Ein weiterer heißer Kandidat auf die Spitze des TV-Segments also? Womöglich! 

Aber auch wenn die Überschrift anderes prophezeit, muss es noch immer nicht das Ende für die W-OLEDs sein – zumindest nicht sofort. Es lässt sich zwar absehen, dass schon zeitnah immer mehr auf QD-OLEDs gesetzt wird, vor allem im Spitzensegment, zeitgleich halten etablierte Hersteller wie LG aber vorerst noch immer an OLED fest und paaren es mit einem ganz eigenen Ansatz in Form von Micro Lens Array (MLA)-Panels. Ob die es mit der QD-OLED-Übermacht aufnehmen können, mag ich allerdings zu bezweifeln.

Und so könnte es schon 2024 heißen: OLED ist tot, lang lebe QD-OLED!

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