Bei TechRadar Deutschland kommen wir leider aufgrund von wachsenden Themenbergen, allerlei kleinerer, handlicher Review-Produkte und einer Vielzahl von Kaufratgebern, die gehegt wie gepflegt werden wollen, nicht allzu oft in den Genuss einen Smart-TV wie den The Frame (2022) von Samsung zu testen.
Wenn es dann aber einmal so weit ist, wenn auch nur für wenige Wochen, so ist das für mich immer wieder aufs Neue ein wahres Spektakel! Und spätestens als ich den The Frame kürzlich auspacken durfte und mich der entspiegelte Bildschirm mit grandiosen Rahmen, flachem Design und einer grundsoliden 4K-Bildqualität verzaubern konnte, war mir wieder klar, warum ich diesen Job so sehr mag!
Das Anti-Glare-Feature des Lifestyle-Geräts von Samsung ist einer geprägten Folienbeschichtung zu verdanken, die ihrerseits dafür sorgt, dass Licht, welches auf Oberflächen des TV-Bildschirms trifft, gestreut wird. Störende Reflexionen bleiben so aus, während Bildschirmdetails allzeit erkenntlich bleiben oder Kunstwerke etwaiger hochkarätiger Künstler*Innen auch bei schlechten Lichtverhältnissen bestaunt werden dürfen. Ein einfacher, aber effektiver Vorteil, bei dem überrascht, dass Samsung ihn nicht schon bei Vorgängermodellen des The Frame verbauen ließ.
Jenseits hiervon weiß der The Frame als 4K-QLED-Modell aber natürlich auch bei seiner Hauptaufgabe, dem TV-Vergnügen, über weite Strecken zu begeistern. Im direkten Vergleich mit einigen der besten 4K-TVs oder auch der hauseigenen Konkurrenzmodellen wie dem grandiosen QN85C (4K) oder gar einem QN900B (8K TV) ist die Performance zwar nicht ganz so überzeugend für Bild-Perfektionisten, im alltäglichen Gebrauch empfand ich das Resultat aber noch immer als mehr als ausreichend. Und so wurde mir zu Tag wie Nacht doch die ein oder andere Stunde der Freizeit mit dem The Frame versüßt.
Außerdem können die aktuellsten Generationen des The Frame auch mit der immer weiter verbreiteten Gaming-TV-Konkurrenz mithalten, wo sie doch geringe Eingabeverzögerung (gemessen: 13,2 ms) wie auch 4K/120-Hz-Unterstützung bereithalten.
Aber seien wir doch einmal ehrlich: Einen The Frame kauft man sich wahrscheinlich nicht allein wegen des tollen TV-Vergnügens.
Viel mehr geht es um das, was uns andere Fernsehalternativen in dieser Form eben nicht offerieren können – es geht um Kunst!
Wie auch eine Vielzahl anderer Samsung-TVs verfügt der The Frame über einen integrierten NFT-Marktplatz, der sich an Kunstenthusiasten wie -sammler richtet, die ihre Werke auf entsprechenden Hightech-Geräten ausstellen möchten. Die Bilder selbst werden über Nifty Gateway bezogen, welche 6.000 einzigartige Werke von über 400 Künstler*Innen zum Download anbieten. Und neben der The Serif-Serie dürften die The Frame-Modelle zur Darstellung der neuesten Errungenschaften wohl zweifelsfrei am besten geeignet sein!
Allerdings versicherte ein Samsung-Sprecher unseren englischen Kollegen auch, dass es nicht nur um Erwerb, Besitz und Veranschaulichung der Kunst ginge. Es geht vor allem beim The Frame auch darum, dass man sich schlichtweg an etwas erfreuen kann, was nicht nur eine leere, schwarze Wand darstellt, sobald kein TV-Programm mehr läuft. Es geht um ein Designelement, ein Statement-Piece, eine unmissverständliche Botschaft, die aussagt: “Mein Wohnzimmer hat Charakter”.
Umso cooler also, dass sich die Darstellungsoptionen nicht nur auf die Auswahl des Marktplatzes beschränken, sondern auch eigene Fotos wie eine Handvoll vorinstallierte Kunstangebote zur Einrichtung bereitstehen. Wer gar nicht genug von der Bildauswahl bekommt, der kann sich im Samsung Art Store ein Abonnement für etwa 5 Euro/Monat sichern und somit Zugriff auf mehr als 2.400 Bilder erwerben – von modernsten künstlerischen Interpretationen bis hin zu den Gemälden eines Salvador Dalí ist hier für jeden das Passende dabei!
Und an dieses Kunstthema wird auch in Sachen Design des TVs angeknüpft. Entsprechend ist er nicht nur unglaublich schmal – was heutzutage ja fast ein Standard scheint – sondern auch auf Wunsch mit einer Reihe von Rahmenoptionen aufrüstbar, die das Gesamtkonstrukt noch bildähnlicher daherkommen lassen. Neben zeitlosen Optionen in den Farben Weiß oder Schwarz gibt es auch eine Reihe von Designs in den Tönen von Holzoberflächen oder gar eine metallisch-goldene Variante (für das Modell aus 2023). Allerdings muss man sich auch im Klaren sein, dass ein solches Upgrade ins Geld geht und gern einmal 100 bis 200 Euro kosten darf …
Samsungs jüngere Bestrebnisse, ihre Geräte nicht nur technisch, sondern auch im Hinblick auf Design ansprechender zu gestalten, sind äußerst löblich. Mit Modellen wie dem getesteten The Frame, einem The Serif oder gar Sero hat das Unternehmen den Markt für Lifestyle-TVs nicht nur revolutioniert, sondern bereits so gut wie erobert. Mit aktuellen Varianten des The Frame wurde ein Konzept weiterentwickelt, bei dem es nicht mehr nur darum geht, was dein TV auf technischer Ebene kann, sondern auch darum, wie gut sich ein TV-Gerät in die Wohnzimmerumgebung eingliedert.
Und auch die Konkurrenz muss Samsungs Errungenschaften im Bereich unweigerlich zur Kenntnis nehmen. Selbst ein LG mit sich trotz hauseigenem, technisch atemberaubenden “Gallery”-OLED-Fernseher somit fragen, ob wandfüllende Modelle und tolle Bildqualität einem immer kritischer werdendem Klientel künftig ausreichen … oder ob es womöglich noch mehr entscheidende Kriteria für den Kauf gibt. Und dann gibt es da noch die größte Crux: den Preis.
Ein LG Gallery High-End-Modell ist fernab von erschwinglich, aber selbst ein The Frame dürfte wohl nicht mehr als Einsteigergerät durchgehen. Klar, Qualität hat ihren Preis. Allerdings fristet ein Lifestyle-Produkt infolgedessen nur umso mehr ein Nischendasein, wenn es für eine potenzielle Interessenschaft aufgrund eines unattraktiven Preisschilds uninteressant bleibt.
Im Gegenzug bekommt man aber natürlich auch so einige Vorzüge beim The Frame geboten. Und wer noch nach dem perfekten Statement-Piece für das Eigenheim Ausschau hält, der ist bereits ab etwas mehr als 500 Euro für die 2022er-Edition gut beraten und bestens versorgt!
Ich jedenfalls bin gespannt, inwiefern andere Mitbewerber alsbald nachziehen, ob Samsung auch künftig zu überraschen weiß und frage mich, ob ich meinen älteren TV oder gar meinen Beamer nun doch wieder für eines dieser Kunstwerke eintauschen sollte – mein innerer da Vinci wäre jedenfalls Feuer und Flamme!